IgA-Mangel – was ist das?

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IgG-Antikörper

Wichtig ist bei der Zöliakie-Diagnostik, dass zumindest bei der allerersten Testung durch die gleichzeitige Bestimmung von Immunglobulin A (Gesamt-IgA) ein IgA-Mangel ausgeschlossen wird. Der IgA-Mangel ist der häufigste Immundefekt in unserer Bevölkerung und tritt bei ca. einer Person von 500 bis 1000 auf. Die meisten dieser Personen merken nicht, dass sie diese Immunschwäche haben, da andere Komponenten unseres Immunsystems diese ersetzen. Allerdings haben Personen mit einem IgA-Mangel ein höheres Risiko, z.B. an Zöliakie zu erkranken. So können ca. 3-7% aller Zöliakie-Betroffenen keine Antikörper von diesem Typ produzieren. Im Fall eines IgA-Mangels können die IgA-Antikörpertests gegen Gewebstransglutaminase oder Endomysium nicht verwendet werden, da sie in der Regel selbst bei einem Vollbild einer Zöliakie ein negatives Ergebnis bringen.

In diesem Fall sollten die IgG-Antikörper gegen Transglutaminase oder gegen deamidierte Gliadinpeptide bestimmt werden. Wird ausreichend IgA gebildet, haben diese Werte keine Bedeutung und sollten (auch schon aus Kostengründen) nicht untersucht werden. Aber im Falle eines IgA-Mangels stellen sie eine wichtige diagnostische Stütze dar. Da sie aber etwas schlechter in der Aussage sind, ob tatsächlich eine Zöliakie vorliegt, wird bei einem IgA-Mangel auch bei Kindern immer eine zusätzliche Ergänzung mittels Dünndarmbiopsie angeraten. Sollte in der feingeweblichen Untersuchung eine typische Veränderung (Marsh 2 oder 3) nachweisbar sein, ist die Zöliakie gesichert. Sollte keine Schleimnhautveränderung nachweisbar sein, sollte man eine weitere glutenhaltige Ernährung und Verlaufskontrollen bis zur Klärung empfehlen.

Kurz gesagt - Diagnostisches Vorgehen einem IgA-Mangel:

  1. Gesamt-IgA unter der Altersnorm
  2. Transglutaminase-IgA-Antikörper in der Norm
  • Bestimmung von IgG-Antikörper gegen Transglutaminase (TTG) oder deamidierte Gliadinpeptide (DGP)
  • TTG-IgG oder DGP-IgG erhöht
  • Magenspieglung mit Biopsie aus dem Zwölffingerdarm (unabhängig vom Alter des Patienten)
    •      Marsh 2 oder 3 – Zöliakie gesichert!